Wo ich grad bei der für unsereins schwerlich nachvollziehbaren Perzeptionswirklichkeit der gesetzgebenden Menschen war, darf auch dies hier nicht zu kurz kommen, da ich da vor kurzem drüber stolperte.
Eine sehr schöne, unterstützenswerte Aktion namens Politiker-Stopp, die genau darauf abzeilt, dass diejenigen die keine Vorstellung davon haben, was das Internet sein könnte oder wieso die Leute, die dies benutzen, ebendies so tun, genau diejenigen welchen sind, die das Internet und seine Benutzung auf Gesetzesebene regulieren. (Das ist hierzulande übrigens im Grunde genommen so ähnlich bloß weniger lustig wie mit Ted Stevens und seiner Series of Tubes, die für ihn das Internet am anschaulichsten repräsentierten, für Internet-User aber natürlich ganz und gar lächerlich wirken. Mit dem Unterschied, dass bevor er Zensurgesetze einbringen konnte er jetzt beinahe verknackt worden wäre..)
Jedenfalls bei genannter Aktion geht es darum, dass das Klischee des Polikerwesens realitätsnah besagt, dass dieses selbst niemals einen Browser bedienen würde und aber Websites sperren oder skandalisieren will/möchte/muss (Gewalt!Chemie-Baukasten-Anleitungen!), diese ja zuvor sehen muss/sollte und diese ihm bzw ihr daher in ausgedruckter Form vorgelegt werden müssen, oder in extremen Ausnahmesituationen womöglich sogar höchstpersönlich Websites ausdruckt.
Da bei Stylesheets die Möglichkeit ein eigenes Aussehen der Website für den Ausdruck zu erstellen explizit vorgesehen ist, ist die Umsetzung der Ausdruckverunmöglichung (bzw natürlich die erhebliche Erschwerung für Laien) sehr einfach und eine sehr schöne unterstützenswerte Aktion.
Allerdings haben die gesetzgebenden Internet-Ausdrucker dies, als hätten sie es vorhergesehen, tatsächlich per Telemediengesetz verboten! Die Website und aber vor allem zumindest das Impressum, das ja bekanntlich immer maximal zwei Klicks von jeder Seite entfernt sein muss usw. usf., muss nämlich archiviert werden können, und das heißt - selbstverständlich - im allgemeinen juristendeutch, dass es ausgedruckt werden können muss!
Ich will jetzt ganz sicher nicht dazu aufrufen das CSS nicht einzubinden sondern vielmehr die Absurdität, dass das Telemediengesetz offenbar tatsächlich (ich würde mich gerne vom Gegenteil überzeugen lassen) eine Ausdruckbarkeitspflicht vorsieht hervorheben. Seltsam, dass das niemals jemand fürs Fernsehen gefordert hat!?
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Mittwoch, 6. Mai 2009
Montag, 27. April 2009
zensursula ./. interwebs
Schlimm, was man dieser Tage erleben muss. Und während ich die vergangenen Jahrzehnte einen Bogen ums erstellen eines eigenen Blogs getan habe, so wird die Zeit doch allmählich knapp überhaupt noch in den Genuss kommen zu können, den eigenen Quatsch in Web zu veröffentlichen ehe alles geblockt wird.
Hier also Eintrag Nummer eins. Inspiration: Zensursula und der ganze Unsinn, der sihc in den vergengangen Wochen noch erheblich breiter gemacht hat als er vorher schon erschien.
Als ich neulich meinem DSL Provider aufgrund seines voreiligen Entgegenkommens in Sachen Unterschrift unter freiwillige Sperrverfügung telefonisch kündigte, erntete ich selbst vom Sachbearbeiter nur Unverständnis. Konkret in der Form von so brillanten Formulierungen wie "Zensurpolitik?? Sie wissen schon, weshalb da gesperrt wird?" was dann -natürlich- später kulminierte in einem zu erwartenden "Ach,naja, ich hab darüber eigentlich bisher auch nur im Radio gehört".
Aber auch da ging's dann schon wieder so los, wie bisher bei jedem Gespräch das ich über meine spontane Kündigung hatte, immer die absolut identische Konversationskette:
* Erst wird gesagt dass man ja bei dem Thema dann doch dafür sei da hart durchzugreifen
* Dann, dass man gehört habe dass die Sperren ja technisch leicht zu umgehen seien mit der anschließenden Frage und ob man deswegen dagegen sei
* Nach ausführlicher Darniederlegung sämtlicher Contras und der Aufzeigung vom Nichtvorhandensein irgendwelcher Pros setzt dann die Erkenntnis ein dass es tatsächlich doch nicht so der Burner wäre
Erschreckend bis nervig dass jedes Mal - beim Kundenberater am Telefon wie bei Internet-affinen Freundeskreis Angehörigen - genau die ersten beiden Punkte wie aus der Pistole geschossen kommen. Und die leichte Überwindbarkeit nimmt einen kontraproduktiv hohen Spielraum dabei ein. Dabei führt das voll und ganz am Thema vorbei, und jedes Mal wenn Gegner des Gesetzes damit zu argumentieren begonnen haben, und sei es nur im Nebensatz, schaufeln sie sich damit die eigene Grube noch ein Stückchen tiefer.
Die Argumentation mit Seitenhieben auf das technische Ungenügen der Sperre zu versehen ist kontraproduktiv! Nicht nur dass es darum bei der Kritik überhaupt nicht geht - wenn die Sperre technisch ungenügend ist, wird, wie auch bei anderen Sperren im Real Life, eine Umgehung eben einfach unter Strafe gestellt, was wenig überaschend ja mittlerweile auch bereits mindestens angekündigt wordern ist - sondern im Gegenteil fördert sie noch die Akzeptanz der Sperrmaßnahmen, da man dann ja also offenbar nicht ernsthaft davon abgehalten wird sich Informationen zu beschaffen, wenn man die dann doch mal braucht und ein Unrechtsregime die Sperrmaßnahmen übertrieben haben sollte.
Spannend bleibt abzuwarten wie die Stopp-Seite in der Praxis aussehen wird. Jetzt heißt es ja schon dass, wenn in einem halben Jahr der Text-Datei Parser auf den Telekomschen DNS Servern steht, alle Zugriffe protokolliert werden und automatisch einen Anfangsverdacht liefern sollen. Genial, es war nie einfacher jemanden reinzulegen, es reicht ein unsichtbarer Bildlink auf irgendeine gesperrte Seite und der nichts ahnend Surfende landet auf der Liste. Ganz neue Möglichkeiten: In Zukunft kann man per XSRF nicht nur die Routerkonfiguration von Leuten ändern (wenngleich dies dann auch spannender geworden sein wird, um Leuten die Umgehung von DNS Sperren unterzujubeln..) sondern, und sogar noch einfacher, auch Hausdurchsuchungen in Gang setzen.
Hier also Eintrag Nummer eins. Inspiration: Zensursula und der ganze Unsinn, der sihc in den vergengangen Wochen noch erheblich breiter gemacht hat als er vorher schon erschien.
Als ich neulich meinem DSL Provider aufgrund seines voreiligen Entgegenkommens in Sachen Unterschrift unter freiwillige Sperrverfügung telefonisch kündigte, erntete ich selbst vom Sachbearbeiter nur Unverständnis. Konkret in der Form von so brillanten Formulierungen wie "Zensurpolitik?? Sie wissen schon, weshalb da gesperrt wird?" was dann -natürlich- später kulminierte in einem zu erwartenden "Ach,naja, ich hab darüber eigentlich bisher auch nur im Radio gehört".
Aber auch da ging's dann schon wieder so los, wie bisher bei jedem Gespräch das ich über meine spontane Kündigung hatte, immer die absolut identische Konversationskette:
* Erst wird gesagt dass man ja bei dem Thema dann doch dafür sei da hart durchzugreifen
* Dann, dass man gehört habe dass die Sperren ja technisch leicht zu umgehen seien mit der anschließenden Frage und ob man deswegen dagegen sei
* Nach ausführlicher Darniederlegung sämtlicher Contras und der Aufzeigung vom Nichtvorhandensein irgendwelcher Pros setzt dann die Erkenntnis ein dass es tatsächlich doch nicht so der Burner wäre
Erschreckend bis nervig dass jedes Mal - beim Kundenberater am Telefon wie bei Internet-affinen Freundeskreis Angehörigen - genau die ersten beiden Punkte wie aus der Pistole geschossen kommen. Und die leichte Überwindbarkeit nimmt einen kontraproduktiv hohen Spielraum dabei ein. Dabei führt das voll und ganz am Thema vorbei, und jedes Mal wenn Gegner des Gesetzes damit zu argumentieren begonnen haben, und sei es nur im Nebensatz, schaufeln sie sich damit die eigene Grube noch ein Stückchen tiefer.
Die Argumentation mit Seitenhieben auf das technische Ungenügen der Sperre zu versehen ist kontraproduktiv! Nicht nur dass es darum bei der Kritik überhaupt nicht geht - wenn die Sperre technisch ungenügend ist, wird, wie auch bei anderen Sperren im Real Life, eine Umgehung eben einfach unter Strafe gestellt, was wenig überaschend ja mittlerweile auch bereits mindestens angekündigt wordern ist - sondern im Gegenteil fördert sie noch die Akzeptanz der Sperrmaßnahmen, da man dann ja also offenbar nicht ernsthaft davon abgehalten wird sich Informationen zu beschaffen, wenn man die dann doch mal braucht und ein Unrechtsregime die Sperrmaßnahmen übertrieben haben sollte.
Spannend bleibt abzuwarten wie die Stopp-Seite in der Praxis aussehen wird. Jetzt heißt es ja schon dass, wenn in einem halben Jahr der Text-Datei Parser auf den Telekomschen DNS Servern steht, alle Zugriffe protokolliert werden und automatisch einen Anfangsverdacht liefern sollen. Genial, es war nie einfacher jemanden reinzulegen, es reicht ein unsichtbarer Bildlink auf irgendeine gesperrte Seite und der nichts ahnend Surfende landet auf der Liste. Ganz neue Möglichkeiten: In Zukunft kann man per XSRF nicht nur die Routerkonfiguration von Leuten ändern (wenngleich dies dann auch spannender geworden sein wird, um Leuten die Umgehung von DNS Sperren unterzujubeln..) sondern, und sogar noch einfacher, auch Hausdurchsuchungen in Gang setzen.
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