Freitag, 18. September 2009

Junge Piraten

Nachdem Die Partei in einem absurden Verfahren von der Bundestagswahl ausgeschlossen wurde, drängt sich die Frage auf, ob stattdessen eine Stimme für PiratenPartei, als vermeintlich einzige nicht völlig von der eigenen Lebensrealitiät abgeschnittene Gruppierung, vielleicht eine gute Idee wäre.

Die programmatische Linie mag hierbei ja zumindest in den Teilen, die ihr Programm abdeckt, zufriedenstellen, leider mangelt es auf personeller Ebene in der deutschen Sektion der international hervorstrebenden Partei offenbar ganz erheblich. Neuestes Beispiel ist der Umgang mit der Jungen Freiheit, nachdem zuvor im Sommer bereits erschreckend langwierig darum gerungen wurde, wie mit holocaustleugnenden Mitgliedern umzugehen sei und die Partei sich damit bereits im wohlwollensten Falle als unreif für so ziemlich alles qualifiziert hat.
Unmut über die neuerlichen politischen Eskapaden ist glücklicherweise auch in Parteimitgliederblogs zu finden, so dass man mit viel gutem Willen noch immer nicht Hopfen und Malz verloren geben will.

Zu hoffen bleibt nun nur noch auf eine wachsende Erkenntnis bei den Pateimitgliedern, dass selbst die Grünen schon mal progressiver waren, als sich einen einzelnen großen Bundesvorsitzenden zu geben, dessen Agieren dann den Weg, das Bild und damit das politische Schicksal der Partei bestimmt.

Solang das nicht geschieht, bleiben wohl nur die Wahlergänzungsaufkleber der Partei als akzeptables Wahlobjekt für den 27.9.

Ergänzung: Nachdem mich das nun doch etwas beunruhigt hat, da ich die PiratenPartei erst gestern noch wohlwollend gegenüber Kritikern verteidigt und zur Wahl empfohlen habe, bin ich nun noch ein wenig durch die aktive Blog-welt gewandert und muss bestürzt feststellen, dass vor allem die an Naivität kaum zu überbietenden Kommentare, die da allen Orten von vermeintlichen Parteisympathisanten kommen, ein Bild einer Partei aufzeichnen, die zumindest von mir keine Unterstützung verlangen kann (Ohne jetzt also öffentlich die allgemeine Unwählbarkeit zu proklamieren, für z.B. "freie Wähler" aus Düsseldorf scheinen sie genau richtig). Als single interest Partei kann ich sie zwar ernst nehmen, aber alles andere verbocken sie richtig großartig und verteidigen das allerorten anschließend auch noch in Massen offensiv bis fast schon mitleiderregend beleidigt und zu 99% ohne auf Kritik überhaupt nur einzugehen. Das mag für eine Jugengruppe in Ordnung sein, für eine Partei die zur Wahl antritt ist das alles nur unterirdisch.

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