Mittwoch, 6. Mai 2009

Politiker Stopp ./. visionäre Internet-Ausdrucker

Wo ich grad bei der für unsereins schwerlich nachvollziehbaren Perzeptionswirklichkeit der gesetzgebenden Menschen war, darf auch dies hier nicht zu kurz kommen, da ich da vor kurzem drüber stolperte.

Eine sehr schöne, unterstützenswerte Aktion namens Politiker-Stopp, die genau darauf abzeilt, dass diejenigen die keine Vorstellung davon haben, was das Internet sein könnte oder wieso die Leute, die dies benutzen, ebendies so tun, genau diejenigen welchen sind, die das Internet und seine Benutzung auf Gesetzesebene regulieren. (Das ist hierzulande übrigens im Grunde genommen so ähnlich bloß weniger lustig wie mit Ted Stevens und seiner Series of Tubes, die für ihn das Internet am anschaulichsten repräsentierten, für Internet-User aber natürlich ganz und gar lächerlich wirken. Mit dem Unterschied, dass bevor er Zensurgesetze einbringen konnte er jetzt beinahe verknackt worden wäre..)

Jedenfalls bei genannter Aktion geht es darum, dass das Klischee des Polikerwesens realitätsnah besagt, dass dieses selbst niemals einen Browser bedienen würde und aber Websites sperren oder skandalisieren will/möchte/muss (Gewalt!Chemie-Baukasten-Anleitungen!), diese ja zuvor sehen muss/sollte und diese ihm bzw ihr daher in ausgedruckter Form vorgelegt werden müssen, oder in extremen Ausnahmesituationen womöglich sogar höchstpersönlich Websites ausdruckt.

Da bei Stylesheets die Möglichkeit ein eigenes Aussehen der Website für den Ausdruck zu erstellen explizit vorgesehen ist, ist die Umsetzung der Ausdruckverunmöglichung (bzw natürlich die erhebliche Erschwerung für Laien) sehr einfach und eine sehr schöne unterstützenswerte Aktion.

Allerdings haben die gesetzgebenden Internet-Ausdrucker dies, als hätten sie es vorhergesehen, tatsächlich per Telemediengesetz verboten! Die Website und aber vor allem zumindest das Impressum, das ja bekanntlich immer maximal zwei Klicks von jeder Seite entfernt sein muss usw. usf., muss nämlich archiviert werden können, und das heißt - selbstverständlich - im allgemeinen juristendeutch, dass es ausgedruckt werden können muss!

Ich will jetzt ganz sicher nicht dazu aufrufen das CSS nicht einzubinden sondern vielmehr die Absurdität, dass das Telemediengesetz offenbar tatsächlich (ich würde mich gerne vom Gegenteil überzeugen lassen) eine Ausdruckbarkeitspflicht vorsieht hervorheben. Seltsam, dass das niemals jemand fürs Fernsehen gefordert hat!?

6 Kommentare:

  1. Na und? Drucktaste und fertig. Perfekt für die Internetausdrucker.

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  2. Du hast evtl nicht gelesen um welche Aktion es hier ging. Siehe www.politiker-stopp.de

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  3. Ist ja kein Wunder, dass die sowas verlangen. Sonst bekommen die das INet ja NIE zu sehen... ^^

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  4. Wie Druckt man Flashspiele aus? Macht sich jeder potentiell strafbar, wenn er seine Webseite mit flash erstellt und damit das Ausdrucken seiner Webseite (unwissentlich) verunmöglicht?

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  5. Die "Druck" Taste kreiert einen Screenshot. Der kann jederzeit ausgedruckt werden, auch bei CSS "Sperre".

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